25.07.2020 Sportfreunde Ickern : Soccer5-Team = 3:7 (2:4)

Fußball, endlich wieder Hobbyfußball für die Sportfreunde Ickern! Als wir im September 2019 letztmalig die Schuhe geschnürt hatten, war uns schon klar, dass es bis zum nächsten Spiel dauern kann und uns eine Pause bevorsteht. Einfach zu wenig interessierte Stammkräfte und genauso schlimm, keine Freizeitmannschaften mehr, die als Gegner zur Verfügung standen.

Aber das es insgesamt 10 spielfreie Monate werden würden, daran hatte sicherlich kein Sportfreund gedacht. Das Jahr 2019 klang ereignislos, zumindest ohne Sportfreunde Termine, aus und das Jahr 2020 begann auch ohne selbige. Einige Anläufe gab es, sich zumindest zu einer Soccer5-Einheit zu verabreden, die aber mangels Interesses ergebnislos blieben. Dann folgten in Südeuropa und schlussendlich auch in Deutschland die ersten COVID-19 Erkrankungen und Fußball wäre, auch wenn wir es gewollt hätten, nicht erlaubt gewesen. Neben Schulbesuchen sowie vielen Betriebsaktivitäten mussten auch alle geplanten Freilufttermine abgesagt werden. Sport war, wenn noch überhaupt, nur noch allein zulässig. So mussten sich die wenigen Willigen auf einsame Joggingrunden begeben oder in heimischen Kellern oder Gärten an eigenen Fitnessgeräten gesund und munter halten.

Doch mit den ersten Lockerungen fielen auch die Beschränkungen für unseren geliebten Sport. Zwar mussten die Bundesligen mit Geisterspielen vorliebnehmen und nahezu alle Amateurligen wurden abgesagt, doch Training wurde wieder erlaubt und für uns nun endlich auch das geliebte Elf gegen Elf auf dem Großfeld. Durch die Vermittlung unseres Mitspielers Niklas Wesberg wurde der Kontakt zum C-Ligisten Eintracht Waltrop hergestellt und kurzum ein Freundschaftsspiel für den 18.07.2020 in Castrop vereinbart. Der Waltroper Trainier Dominic Schenkel und unser Ickerner Organisator Patrick Klanthe waren sich bereits handelseinig, als der Vorstand aus Waltrop sein Veto einlegte. Der eingetragene Verein dürfe aus versicherungstechnischen Gründen kein Spiel gegen eine Freizeitelf bestreiten. Also mussten wir noch eine weitere Woche warten. Aber gestern, am 25. Juli rollte der ledrige Freund endlich wieder. Es traten die befreundeten Teams der Sportfreunde und des Soccer5-Teams gegeneinander an.

Beide Kader waren prallgefüllt. Wir konnten 18 (ACHTZEHN!) Spieler aufbieten, die Gegner um unseren Mitspieler Martin Rügner herum müssten 15 oder 16 Akteure dabeigehabt haben. Auch einige Zaungäste säumten die Banden. In unserem Team gab es quasi drei Rückkehrer. André Krüger hatte seine geplante berufliche Abstinenz beendet und mit Mirko Schmitt und Patrick Klanthe versuchten sich zwei im Ruhestand befindlichen Sportfreunde wieder einmal am Ball.

Leidigste Themen in der Kabine waren die Torwart- und die Schiedsrichtersuche. Ich verstehe jeden, der als Fußballer auf dem Feld am liebsten 90 Minuten kicken möchte. Ich kann und will es aber nicht verstehen, dass unter 18 Erwachsenen urplötzlich 14 oder 15 taubstumm dasitzen und sich so wenig für das Kollektiv einsetzen. Ohne diese beiden Personalien kann man eben kein Spiel bestreiten und jeder kann sich bitte einmal hinterfragen, wieviel Engagement er einbringt und einbringen könnte. Mal 45 Minuten im Jahr den Referee zu geben oder, wenn man wenigstens einen Ball fangen kann, für das Team ins Tor gehen, dass sollte doch drin sein. Umso dankbarer waren wir dann, dass Marc Schünemann (1. Halbzeit) und Benjamin Ottberg sowie Marcel Tuppat (2. Halbzeit) die Schiedsrichter mimten und Patric Pupowski das gesamte Spiel über den Kasten hütete. DANKE JUNGS!

Eine Startelf aus so einem hochkarätigen Kader zu benennen war kein leichtes, aber schlussendlich nahmen André Krüger, Sascha Brehme, Christopher Klaas, Philipp Kozub, Andreas Kamyk und Debütant Jan Görtler auf der Reservebank Platz.

Marc Schünemann pfiff die Partie nahezu pünktlich um 15.03 Uhr an und wir legten los, wie die sprichwörtliche Feuerwehr. In den ersten Minuten schien es so, als würden wir die Gäste überrennen. Erste Chancen ließen Robert Schramme und Benjamin Ottberg leider liegen, doch nach einem Pass von Pascal Fritz auf Robert Schramme konnte der Keeper den Abschluss von Robert Schramme nur zur Ecke klären. Marcel Tuppat zirkelte die Ecke auf den langen Pfosten und der Schlussmann faustete sich den Ball gegen den Innenpfosten und schlussendlich ins eigene Tor, 1:0 für die Sportfreunde und kaum mehr 180 Sekunden gespielt. So konnte es weitergehen und tat es zunächst auch. Marius Schrebkowski scheiterte nach Zuckerpass von Robert Schramme am Schlussmann und auch Benjamin Ottberg und eben Robert Schramme ließen beste Einschussmöglichkeiten liegen. Dadurch motivierten wir die Gäste und ließen sie mehr und mehr ins eigene Spiel finden. Statt deutlicher zu führen, fanden wir uns ab Minute 20 in die eigene Spielhälfte gedrängt wieder. Teilweise ließen wir uns richtig einschnüren. Marcel Tuppat nahm eine Auszeit und Philipp Kozub ersetze ihn im linken Mittelfeld. Im Kasten hatte Patric Pupowski erst kaum etwas zu tun und dann stockte uns der Atem, als er an einem harmlosen Ball vorbeigriff und Mirko Schmitt in letzter Sekunde klären konnte. Leider fingen wir uns kurz darauf dennoch den 1:1 Ausgleich. Der Stürmer hielt aus 10 Metern freistehend drauf und Patrick Klanthe konnte den Schuss für seinen geschlagenen Schlussmann abwehren. Leider landete der Abpraller beim Gegenspieler von Maik Schulze, der dann gegen den Lauf unseres Schlussmannes zum 1:1 im langen Eck einschießen konnte. Patrick Klanthe machte danach seine Position für Christopher Klaas frei. Wenig später gingen die Gäste nicht unverdient in Front. Wir standen in der Zentrale einfach zu offen und der Gegenangriff über unsere linke Seite war genial herausgespielt und endete mit dem erfolgreichen Abschluss zum 1:2 im langen Eck. Spiel gedreht und Oberwasser gewonnen. Maik Schulze ließ sich durch Andreas Kamyk ersetzen und nur Minuten später folgte Debütant Jan Görtler für Philipp Kozub.

Leider versuchten wir immer wieder auf Abseits zu spielen und als Christian Meyer die vermeintliche Abseitsstellung des Angreifers klar aufhob, ließ sich der Angreifer nicht mehr einholen, umkurvte unseren Keeper und erhöhte auf 1:3. Danach begann die überflüssige Suche nach dem oder den Schuldigen, dabei hatten alle Akteure stark nachgelassen, vorne wie hinten. Benjamin Ottberg versuchte sich dann mal wieder als Schütze, doch seinen harmlosen Abschluss konnte der Keeper fangen. Pascal Fritz zog einen erkämpften Eckball in den Strafraum und Benjamin Ottberg legte für Jan Görtler ab, doch leider prallte sein Abschluss aus 16 Metern genau auf den Querbalken und ins Toraus. Die Gäste konterten und Andreas Kamyk konnte eine gute Chance zum Glück vereiteln, der Angreifer hatte zudem wahrscheinlich im strafbaren Abseits gestanden. Benjamin Ottberg musste nach einem Zweikampf durchschnaufen und Marcel Tuppat kam als Stürmer zurück ins Spiel. Nur Sekunden nach dem Wechsel stand es 2:3! Robert Schramme hatte sich auf rechts durchgesetzt, den Ball quer in die Mitte geschoben und Marcel Tuppat das Zuspiel erfolgreich zum 2:3 Anschluss im Netz postiert. Wir waren wieder im Geschäft und Robert Schramme tankte sich stark gegen drei Gegenspieler durch, lief allein auf das Gehäuse zu, schob den Ball aber denkbar knapp am Außenpfosten vorbei. Mirko Schmitt ging vom Feld und Maik Schulze ersetzte ihn. Leider schluckten wir noch vor dem Pausenpfiff das 2:4. Ein langer Ball hebelte unsere komplette Defensive aus und der Stürmer ließ Patric Pupowski beim Abschluss ins lange Eck nicht den Hauch einer Abwehrchance. Auch die Gäste ließen einige Chancen aus, waren aber deutlich effektiver als wir unterwegs. In der Pause ein wenig Manöverkritik und die vermeintliche Suche nach einem Referee, die darin endete, dass wieder einmal Benjamin Ottberg die Pfeife an sich nahm und sich später mit Marcel Tuppat abwechselte.

Wir brachten mit Marc Schünemann, Sascha Brehme und André Krüger drei frische Spieler und dies machte sich schnell positiv bemerkbar. Die Anfangsphase sicherten wir uns wie zu Spielbeginn und wir kamen auch direkt zum 3:4 Anschlusstreffer. Einwechselspieler André Krüger schlug einen Eckball in den Sechzehner und Robert Schramme entschied das Kopfballduell in der Mitte für sich. Seinen Kopfball konnte Marcel Tuppat unbedrängt per Kopfball zum 3:4 ins kurze Eck nicken. Wieder nur ein Treffer bis zum Ausgleich und wieder ließen wir beste Chancen liegen. Nach einem Fehlpass der Gäste setzte Christopher Klaas seinen Mitspieler Marcel Tuppat in Szene, der passte genial auf Robert Schramme weiter, doch als dieser am Keeper vorbeigelaufen war, war der Winkel zu spitz und der Schuss landete am Außenpfosten. Danach schenkten uns die Blauen wieder einen Ball und Marcel Tuppat legte wieder für Robert Schramme auf. Doch anstatt das Geschenk zum 4:4 anzunehmen, schob Robert Schramme den Ball aus fünf Metern am Kasten vorbei. Mirko Schmitt ersetzte Andreas Kamyk in der 65. Spielminute und vorn ließen erst André Krüger und danach abermals Robert Schramme den Ausgleich liegen. Benjamin Ottberg und Marcel Tuppat tauschten Trikot und Pfeife und weiter ging das Chancenauslassen. Die Gäste hatten konditionell abgebaut und sich komplett aufs verteidigen und kontern umgestellt. Einen dieser Konter konnte Patric Pupowski grade noch per Faustabwehr an die Latte lenken, die fällige Ecke verpuffte ohne Gefahr. Dann schob Jan Görtler auf Robert Schramme durch und wieder obsiegte der Schlussmann im Duell Mann gegen Mann. Zum Verzweifeln! Leider fiel dann fast folgerichtig das 3:5 in der 70. Spielminute. Wir hatten viel zu viel liegen gelassen und obwohl Patric Pupowski noch an den Schuss herangekommen war, schlug der Ball im Netz ein. Pascal Fritz wurde von Philipp Kozub ersetzt und nur Minuten später fiel die Vorentscheidung zum 3:6. Patrice Pupowski war zur Rettung aus dem Kasten geeilt und der Angreifer hob das Leder über ihn hinweg ins leere Tor. Leider verletzte sich Sascha Brehme beim Rettungsversuch so schwer, dass er mit dem Rettungswagen abgeholt werden musste. Er war beim erfolglosen Versuch, den Ball per Kopf zu erreichen, ungebremst gegen den Pfosten geknallt und hatte sich einen Cut über dem linken Auge zugezogen. Da er aber orientiert und ansprechbar war, entschieden alle Beteiligten sich, das Spiel fortzusetzen. Die schnelle erste Hilfe und die Fürsorge der Anwesenden trugen garantiert dazu bei, dass er das Krankenhaus wenig später verlassen und sich abends in der whatsapp Gruppe für die Genesungswünsche bedanken konnte. Nach dem Schock versuchten wir sportlich alles. Wir stellten die Abwehr auf eine Dreierkette um und erhöhten die Zahl der Stürmer. Patrick Klanthe ersetzte Sascha Brehme und trotz weiterer guter Einschussmöglichkeiten von Marc Schünemann und Christopher Klaas sowie André Krüger, konnten wir keinen Treffer mehr erzwingen. Im Gegenteil, nachdem Mirko Schmitt einen gesicherten Ball im Spielaufbau abschenkte, rollte die Angriffsmaschine der Gäste wieder erfolgreich auf unseren Kasten zu. Die beiden Angreifer ließen Patric Pupowski aus kürzester Distanz beim 3:7 Endstand machtlos zurück. Schlussendlich ein verdienter Sieg, den die Mannen um Martin Rügner sich durch Kampf und Leidenschaft verdient hatten, dennoch aus unserer Sicht ein unnötiges und vermeidbares Ergebnis.

Nach dem Spiel labten wir uns nach ordentlicher Danksagung an der vorgezogenen Geburtstagskiste von Björn Scheller und danach, in dessen Abwesenheit, an der Hochzeitskiste von Nina und Pascal Fritz. Vielen Dank den edlen Spendern!

Nochmals meinen Dank an die drei Referees sowie unseren Torwart (der extra mit dem Rad aus Lünen angereist kam) sowie die allerbesten Genesungswünsche an Sascha Brehme!

Vor der Partie wurden noch die Ehrungen 2019 vergeben sowie in Christian Meyer nun endlich ein neues Mitglied aufgenommen. Dies war 2019 schon vorgesehen gewesen, nun aber erst offiziell finalisiert worden, herzlich willkommen Christian!