Donnerstag, 07. Juli 2011 – 22:30

DAS BRAKE-TAGEBUCH 2011

Tag 1 – Die Abfahrt – Freitag, 01. Juli 2011

Nach der Zwangspause 2010 und nach genau fünf Teilnahmen in Folge starteten wir heute wieder das Unternehmen Telepoint Cup! Dieses Jahr gingen wir erstmals wieder allein, also ohne Freunde der Fußballgurus oder der Bocas auf Reisen. Trotzdem stellten wir in der Vorplanung mit 19 Zusagen bei nur einem Gast einen Rekord auf. 18 Ickerner waren wir noch nie, die nach Brake reisen wollten. Wollen ist aber leider nicht immer können. So musste Benjamin O, am Vortag arbeitsbedingt absagen und auch Dirk nahm seine Teilnahme am Abreisetag noch zurück, will 2012 aber wieder mit von der Partie sein und sein persönliches halbes Dutzend vollmachen.
Einzig Benjamin R. und Spielführer Patrick K. waren nun von der Stunde Null an jedes Mal dabei und zieren nunmehr die Berichte zum sechsten Mal mit Ihrer Anwesenheit!
Es gab aber auch gute Nachrichten. Wenige Stunden vor der geplanten Abreise sagte unser zweiter Spielführer Stefan doch noch zu und fuhr mit nach Brake. Also starteten 18 Reisende in insgesamt sieben Fahrzeugen Richtung Norden.
Die erste Truppe bestehend aus Andreas, Floris und Walter startete gegen 10:30 Uhr mit dem Versorgungswagen, den Walter organisieren konnte. An Bord das ebenfalls von ihm geliehene Stromaggregat sowie zahlreiche Gepäckstücke, die Getränke und das Grillgut. Kurz gesagt alles Wertvolle und Wichtige war auf der Straße. Gut 90 Minuten später folgten dann Björn und Patrick ohne Dirk. Als der Versorgungstross schon angekommen war und den besten Platz auf der Zeltwiese beschlagnahmt hatte, startete Team drei bestehend aus Stefan, Marc B. und Gast Patrick A., leider ohne Benjamin O.. Björn und Patrick erreichten den Zielort, als sie erfuhren, dass Team 4 um Tomai, Carsten sowie Benjamin R. und Team 5 um Muhammed, Anel und Kevin Z. gestartet waren. Eine Stunde später machten sich unser Webmaster Daniel und Günter auf den Weg zum Cup. Nach und nach trafen die Sportfreunde in Brake ein und nach und nach wurden gemeinsam die Zelte aufgestellt. Vor allem Andreas behauptete sich als Fachmann und war an nahezu jedem Aufbau beteiligt. Als auch das geliehene Partyzelt angeliefert wurde packten die ersten fünf Braketouristen der Lieferantin unter die Arme und errichteten den Prunkbau unter noch strahlendem Sonnenschein. Die Anreise wurde für alle Fahrer zur Geduldsprobe. Zwar keine Staus dafür aber Sonnenschein und Dauerregen im Wechsel. In Brake selbst blieb es noch länger trocken und sonnig.
Die Zeltstadt war nun fast komplett und das vom Veranstalter gestellte Dixi-Klo wurde kurzerhand in unsere Zeltstadt integriert. Als die Sportfreunde-Party schon im Gange war trauten sich noch einige wenige Teams, ihre Zelte neben uns aufzuschlagen. Unser letzter Wagen mit den Neulingen Cliff und Sebastian ging gegen 22.30 Uhr auf die Pirsch.
130 Liter Fassbier, 1,4 Liter Weinbrand, 3 Liter Wodka sowie diverse Sangria- und Mischgetränke standen vorerst zur Verfügung und wurden nach und nach geleert. Zwei der Wodkaflaschen spendete Stefan anstatt einer Geburtstagskiste und dafür wurde er dann auch per Megaphon gelobt.
Der mannschaftseigene Schwenkgrill wurde mit Steaks, Frikadellen und Würstchen mal wieder üppig bestückt und Andreas erwies sich als geeigneter Grillmeister. Da unsere beiden Neulinge Muhammed und Anel erst vor Ort klarstellten, dass Schweinefleisch tabu ist, mussten die beiden noch einmal shoppen fahren und auf Mannschaftskosten Geflügelwürstchen besorgen.
Als alle Besteller sich versammelt hatten, lüftete Björn endlich das gut gehütete T-Shirt Geheimnis und verteilte die roten Shirts, die erstmals einen Brust- und Rückendruck aufwiesen. Die Umsetzung des alten Pepsi Firmenlogos sowie die goldene Nackenaufschrift erwiesen sich als Highlights und fanden guten Anklang. Ich habe mich sehr über die persönliche Widmung auf den Shirts gefreut, wofür ich mich noch einmal bei Björn und seiner Freundin Anja, die mit am Design gearbeitet hatte, bedanke. Als die Sonne langsam unterzugehen drohte, wurde zum ersten Spiel des Abends gebeten. Das überall bekannte „Kutscherspiel“ wurde von Spielführer Patrick verlesen und die elf Teilnehmer ordneten ihre mitgebrachten Stühle in der vorgegebenen Formation an. Die Rollen der vier Räder, der vier Pferde, des Königs und der Königin sowie des armen Kutschers wurden vergeben und Muhammed erwischte als Kutscher den anstrengendsten Job. Wer nicht aufpasste und zu spät auf seinen „Namen“ innerhalb der vorgetragenen Geschichte reagierte, der wurde vom „Wirt“ Benjamin R. mit einem Schnaps dafür „belohnt“. Nahezu alle Akteure mussten ein- oder mehrmals trinken und am Ende waren alle froh, dass es vorüber war.
Nach dem ersten Spielchen wurde weiter gegessen, getrunken und gefeiert. Björn, Patrick K. und Floris errichteten dann einen Parcours für die fünf bereits anwesenden Brake-Jungfrauen. Die Neulinge Muhammed, Anel, Tomai und Kevin Z. sowie Gastreisender Patrick A. unterstützt von Marc B. traten gegeneinander an. Erst mussten sie sich um eine Stange herum im Kreis drehen, dann einen Schnaps vernichten, unter einer Bank herrobben, den nächsten Schnaps entleeren, unter einem Tisch her, Schnaps trinken, unter dem dritten Hindernis her und am Ende der Strecke eine Scheibe Sandwichtoast essen ohne dabei zu trinken. Der Verlierer musste zur Bestrafung einen Becher Kanne Brottrunk entleeren und ihm und dem Gewinner wurde das Hinterteil mit einem Abziehtattoo aus einem Kaugummi veredelt. Die Duelle gewannen Anel, Kevin Z. und Patrick A., das Tattoo bekamen natürlich alle sechs.
Gegen 1 Uhr waren dann auch Cliff und Sebastian angekommen, die schnell ihr Wurfzelt aufgeschlagen hatten und sich dann dummerweise ohne Autoschlüssel, der lag im Auto, unter das Partyvolk mischten. Das Partyzelt wurde dann bis ca. 3.30 Uhr gerockt und bereits kurz nach Mitternacht war das erste 50 Literfass geleert. Musik à la couleur wurde gespielt und einige Witzchen wurden von lustigen Anekdoten aus den Vorjahren abgelöst. Trotz der einsetzenden Kälte und ersten Regenschauern war die Stimmung insgesamt ausgelassen, fröhlich und lockte erneut einige umliegende Camper an. Die Webcam unseres Webmasters sendete Partyimpressionen sowie einige Bildchen des gesamten Abends via Homepage in die weite digitale Welt. Einige Zuschauer hinterließen darauf hin nette Einträge in unserem Gästebuch. Das Megaphon legte wieder eine Sonderschicht ein und es wurden einige altbekannte Stimmungsmacher angesungen. Als auch die letzten Ickerner schlafen gegangen waren, standen die ersten fast schon wieder auf.

Tag 2 – Turnierbeginn – Samstag, 02. Juli 2011

Alles in allem war die Nacht für alle Sportfreunde mal wieder zu kurz und nach und nach entstiegen die zerknitterten Gesichter ihren Zelten oder wurden unsanft von den Mitspielern geweckt. Als erster im Braketrikot gekleidet schlüpfte Patrick K. gegen 9 Uhr aus seinem Nachtquartier. Den ersten „Schnaps“ genehmigte sich Marc B., nachdem er direkt nach dem Aufstehen per Gurgelgriff zum „Waldmeisterlikör“ gegriffen hatte, Prost! Auch die Zapfanlage wurde angeschlossen, nachdem Patrick K. diese nachts noch demontiert und in Sicherheit gebracht hatte. Fassklau? Nicht mehr mit uns! Die Stromversorgung war gesichert, da unsere drei Erstankömmlinge direkt nach Ankunft am Freitag die Pipeline zum Vereinsgebäude gezogen hatten. Die Morgentoilette wurde teils auf dem Privat-Dixi und teils in den geöffneten Kabinen vollzogen und einige Kaffeetrinker und Brötchenesser deckten sich beim Veranstalter ein. Wiederum andere zollten der Party mit saurem Magen und Kopfdröhnen Tribut, ich erwischte gleich beides. Ab 10 Uhr startete das Turnier und unsere Gruppe B mit neun weiteren Teams stieg um 10.30 Uhr ins Turnier ein. Unser erstes Match war für 11.03 Uhr angesetzt. Unsere Gegner hießen dieses Mal 1. FC Eingelocht, Abilaner K.E.V, AQ Abbehausen, Concordia Dammriss, Scarlett Brautmode, TuS Volltrunken, Die-an-der-Theke(r), TSG Besoffenheim ’09 und Skywalkers. Kreative Namen und ebenso kreative Trikots, zumindest bei den meisten Mannschaften. Wir bestritten alle Spiele in unseren privaten Braketrikots in blauschwarz. Der Veranstalter konnte leider nur 30 Mannschaften animieren und teilte diese in eben drei Gruppen auf. Die neun Vorrundenspiele absolvierten wir über den ganzen Samstag verteilt und schlichen, meistens vom Regen begleitet, zurück in unser Lager um zu grillen, trinken und der Musik zu lauschen. Zwischendurch fuhren einige Ickerner in die lokalen Einzelhandelsgeschäfte um Nachschub in Sachen Brötchen, Grillkohle oder Cola zu besorgen. Sportlich lief es leider ähnlich schlecht wie 2009 und das Wetter ließ uns erstmalig richtig hängen. Die Stimmung wurde dadurch natürlich getrübt aber für Unterhaltung war trotzdem gesorgt. Der von Cliff verständigte ADAC Pannendienst war zwischenzeitlich auch eingetroffen und sorgte für Aufsehen. Er versuchte die Fahrertür per „Luftkissen“ zu öffnen um die Tür dann mittels Spezialdraht aufzuschließen. Hätte auch funktioniert, wenn das Schließsystem nicht über einen elektronischen Schutzmechanismus verfügt hätte. Daher musste er auch die Autobatterie abklemmen, nachdem er die Motorhaube mühsam öffnen konnte. In der Summe schaffte er es natürlich und Cliff „gewann“ dadurch die kostenpflichtige Mitgliedschaft im Autoclub. Nach den Vorrundenspielen stand dann noch die Feuertaufe der beiden spät angereisten Brake-Jungfrauen Cliff und Sebastian auf dem Plan, die einen ähnlichen Parcours durchlaufen mussten wie Tags zuvor die Kollegen. Sebastian gewann knapp, trank solidarisch den Brottrunk trotzdem mit. Das obligatorische Tattoo bekamen sowieso beide. Am Abend wurde das nächste Highlight vorbereitet. Andreas hatte am Vorabend bereits eine Leinwand gebastelt und Daniel schraubte am geliehenen Beamer herum. Als Testvideo wurde das Brakevideo von 2008 vorgespielt und auch das Video zum Pokalfinale lief kurzzeitig. Leider erhielt Stefan am frühen Abend einen Anruf und musste aus privaten Gründen zurück nach Ickern reisen. Solidarisch, um ihn auch nicht allein fahren zu lassen, entschlossen sich seine Mitfahrer Marc B. und Patrick A., ebenfalls die Heimfahrt anzutreten. Schade für die Drei, aber manchmal gibt es Wichtigeres als Sport und Spaß. Da der Boxkampf noch auf sich warten ließ, wurde das von Patrick K. vorbereitete Brake-Pong, eine Abwandlung des bekannten Bier-Pong aufgebaut. Nachdem die Regeln erklärt waren, startete Match 1 zwischen Team A: Carsten, Björn und Patrick K. gegen Team B: Kevin, Cliff und Sebastian. Team B gewann mit einem Cup Vorsprung und zog ins Finale ein. Dies schaffte auch Team D: Anel, Muhammed und Benjamin R. gegen Team C: Tomai, Daniel und Andreas mit deutlichen 4 Cups Vorsprung. Vor dem Boxkampf siegte Team A dann mit 1 Cup gegen Team C und nach dem Klitschko Sieg auf unserer Leinwand gewann Team B das Finale mit 1 Cup vor Team D. Auch das zweite 50 Literfass war Geschichte und die letzten 30 Liter Bier flossen durch die Zapfanlage. Die Fete neigte sich gegen 2.30 Uhr dem Ende als auch der letzte Rest aus dem Fass geleert war. Die Akteure gingen schlafen und einige zogen den Autositz dem Schlafsack vor.

Tag 3 – Zwischenrunde und Heimreise – Sonntag, 03. Juli 2011

Die ersten Alkoholopfer schälten sich nach einer kalten und windigen Nacht gegen 8.30 Uhr aus den Schlafsäcken und nach und nach erwachte auch der letzte Langschläfer. Die ersten Zelte wurden eingeräumt und so mancher, der sein Zelt in 2 Sekunden aufgebaut hatte, verzweifelte beim Versuch es wieder zu verpacken. Von der Turnierleitung erfuhren wir dann, dass wir in der Zwischenrunde gegen zwei andere Verlierermannschaften der Vorrunde die Chance auf den Achtelfinaleinzug erhalten sollten. Da ein Team gar nicht mehr angereist war, kam es zum Entscheidungsspiel gegen die Ollos. In den verbleibenden 12 Spielminuten konnten wir neben den sechs Startspielern nur noch auf zwei Reservisten zurückgreifen und unterlagen in der Schlussminute dumm mit 0:1. Das Turnier war Geschichte und wir duschten uns und labten uns am Imbissstand des Veranstalters. Daniel und Günter waren bereits vor dem Entscheidungsspiel abgereist, die anderen zitterten am Spielfeldrand mit. Nach der Stärkung wurde das Partyzelt abgebaut und der Zeltplatz aufgeräumt. Mit Erschrecken stellten wir fest, dass des Nachts ein mächtiger Bauchschmerz eines noch unbekannten Täters das Dixi-Klo unbrauchbar gemacht hatte. Die Ermittlungen nach dem Täter laufen und die Stuhlproben werden aktuell noch ausgewertet. Wir verließen den Zeltplatz in gewohnt sauberer und ordentlicher Manier und verabschiedeten uns vom Veranstalter. Dann knipsten wir mit den noch anwesenden Reisenden ein Erinnerungsfoto und traten die Heimreise nach Ickern an. Gegen 16 Uhr waren auch die letzten Brakefahrer daheim und die Fahrzeuge wurden entladen. Dem spontanen Aufruf von Björn und Patrick K. zu einer Brakenachlese beim Bier am Abend verneinten alle angesprochenen Brakefahrer.
Kaum daheim angekommen, wurden schon die ersten Gedanken an die Fahrt im kommenden Jahr laut. Welche T-Shirts, welcher Spruch, was hat gefehlt, was muss organisiert werden? Ja, wir wollen wieder anreisen und vielleicht im siebten Anlauf mal um den Titel mitspielen. Wir werden sehen, ich bin auf jeden Fall auch wieder dabei!

Fazit:

Sportlich haben wir gegenüber 2009 einen kleinen, kaum erwähnenswerten Schritt nach vorn gemacht, trotzdem ein sehr enttäuschendes Turnier gespielt. Gefeiert wurde trotz des miserablem Wetters wieder lautstark und ausgelassen und bis auf eine geliehene Bierbank (Schaden 30 EUR), ist nichts abhanden gekommen oder kaputt gegangen.
Es wurden wieder zahlreiche Beweisvideos und Fotos geknipst und auch unser Webmaster Daniel hat gut 1.000 Bilder über das Webcam-Programm gesichert, die seit Tagen nonstop auf der Startseite zu sehen sind. Sobald das gesamte Material zusammengetragen ist, werden wir dieses auf CDs an die Interessenten verteilen.

Auch dieses Jahr bedanke ich mich bei allen Helfern für die Unterstützung und die Beschaffung einiger wichtiger Dinge wie Getränkebecher, Autos, Kabeltrommeln, Laptops usw. Ein dickes Lob geht auch an alle „Brake-Jungfrauen“, die voller Elan und ohne murren die „Aufnahmerituale“ über sich ergehen ließen.
Eines steht fest, Brake 2011 werden wir nicht vergessen und Brake 2012 wird neben der Europameisterschaft ein fester Termin in unserer Planung für das kommende Sportjahr sein.