TG 1848 Witten : Sportfreunde Ickern = 10:4 (8:3)

Nach der bedauerlichen Absage an die Fußballfreunde Oberaden in der Vorwoche drohte nun auch das Kennenlernen mit den Wittenern auszufallen. Trotz bestem Fußballwetter und einem Naturrasenplatz trudelten unter der Woche mehr und mehr Absagen ein. Da wir den Spielbetrieb aber nicht gänzlich gefährden und den neuen Gegner nicht gleich hängen lassen wollten, wurden einige Gastspieler akquiriert. In der Summe standen dann nur fünf Sportfreunde und sechs Gastspieler zur Verfügung. Mit Marco B. stand sogar ein Debütant in der Startelf. Da auch die Hausherren zunächst nur 11 Akteure aufbieten konnten, ließ sich unser verletzter Spielführer Patrick Klanthe zum Schiedsrichter nötigen und leitete die erste Halbzeit. Den Part des Spielführers übernahm Stefan Birnbaum, der in der dreier Abwehr dann auch gleich als letzter Mann debütierte. Die mit Leibchen ausgestatteten Hausherren legten los wie die Feuerwehr und setzten schnell erste Akzente. Da wir anfangs mit unserer Improvisationself überhaupt nicht ins Spiel fanden, klingelte es nach nicht einmal 180 Sekunden in unserem Kasten. Ein langer Ball an der Seitenlinie entlang konnte der pfeilschnelle Stürmer erlaufen und wir weder ihn noch seinen Pass in den Rücken verhindern. Der mitgelaufene Angreifer hielt drauf und Alexis Pouroutidis im Ickerner Tor war zum ersten Mal geschlagen, 1:0 gegen uns. In der 5. Spielminute ließ Patrick Klanthe an der Pfeife einen Vorteil im Mittelfeld laufen und der Stürmer nutze die Gelegenheit abermals nach einem langen Ball in die Tiefe und nagelte das Leder nicht ganz unhaltbar zum 2:0 ins kurze Eck. Als Mike Pelle dann einen zu kurzen Rückpass auf seinen Keeper spielte musste dieser mit einem Handspiel außerhalb des Strafraums retten und bei ganz strenger Regelauslegung rot sehen müssen. Da aber auch noch Verteidiger hätten eingreifen können entschied der Referee auf Freistoß und Gelb. Unsere erste erwähnenswerte Torchance vergab Kevin Zastrow nach einem Zuspiel von Benjamin Ottberg. In die Gegenrichtung klappte es leider deutlich besser. Ein langer Ball über unsere rechte Abwehrseite reichte aus, um uns erneut auszuhebeln. Der Angreifer ließ Alexis Pouroutidis beim erfolgreichen Abschluss zum 3:0 nicht die Spur einer Chance. Bis dahin waren genau 10 Minuten gespielt. Philipp Kozub setzte vorn dann Benjamin Ottberg mit einer Maßflanke in Szene, doch leider konnte der wachsame Schlussmann den Kopfball gegen den Lauf halten. Das 4:0 für Witten fiel nach einem Eckball. Die Ecke konnten wir erst noch verteidigen, doch den Naschschuss von der Strafraumkante aus fälschten wir unhaltbar ins Tor. Eine Ickerner Ecke köpfte Dennis Zier dann leider gegen die gegnerische Latte. Nach einem Fehlpass im Zentrum rollte die Kontermaschine wieder auf unseren Kasten zu und ein Gegenspieler tanzte die gesamte Deckung aus und nagelte das Leder zum 5:0 in den Winkel. Unser erstes echtes Ausrufezeichen setzte Kevin Zastrow nach Vorarbeit von KaKa. Er nagelte den Ball aus spitzem Winkel zum 5:1 Ehrentreffer ins kurze Eck und Patrick Klanthe hatte den Ball im unbefestigten Außennetz gewähnt, den Treffer nach Zuruf der Gegenspieler aber natürlich gewertet. Unmittelbar danach hätte das 5:2 fallen müssen, doch die Wittener schafften es gleich drei Mal das Leder mit vereinten Kräften abzuwehren. Alexis Pouroutidis rettete allein gegen zwei Gegenspieler stark, als der Schiri eine Abseitsstellung nicht erkannt hatte uns das Spiel laufen ließ. Beim 6:1 gaben wir trotz Überzahl in der Deckung eine ganz schlechte Figur ab. Wir konnten das schnelle Kurzpassspiel nicht unterbinden und den Kracher unter die Latte und schlussendlich ins Tor nicht verhindern. Benjamin Ottberg erkämpfte dann einen Ball stark an der gegnerischen Torauslinie und passte auf KaKa zurück. KaKa setzte zur Maßflanke an und Kevin Zastrow stieg in der Zentrale am höchsten und netzte per Kopf (!) zum 6:2 ein. Ein Kopfballtreffer durch Kevin Zastrow! Das 7:2 hätte gar nicht fallen müssen, doch anstatt einen Einwurf dankbar anzunehmen wollte Mike Pelle das Leder verarbeiten und stolperte selbigen ins Seitenaus. Die Gegner schalteten blitzschnell und den über außen angeworfenen Gegenspieler konnten wir nicht stellen. Er flankte in die Mitte, wo sein Mitspieler das Leder nur noch einschieben musste. Den Treffer zum 8:2 schenkten wir durch einen haarstäubenden Ballverlust auch her. Nach einem Foul an Kevin Zastrow entschied Patrick Klanthe auf Elfmeter und wurde dann auch noch dafür von wenigen Wittenern kritisiert. KaKa übernahm Verantwortung und nagelte den Ball zum 8:3 Pausenstand ins Netz. Fairste Szene der ersten Hälfte war die Unterstützung eines Rollstuhlfahrers, der dem Spiel als Zuschauer beiwohnen wollte. Gleich zwei Wittener Spieler verschoben dafür die Ausführung einer Ecke und geleiteten den Senior sicher an die Laufbahn. Die Pfeife wanderte an einen Akteur der Wittener, die inzwischen einen Reservisten aufbieten konnten. Wir erholten uns von der turbulenten ersten Hälfte und stellten hinten auf eine kompaktere Defensive um. Nach dem Seitenwechsel standen wir dann tatsächlich besser. Die ersten beiden Spielminuten agierten die Wittener in Unterzahl, weil ein Akteur noch in der Kabine unterwegs war. Alexis Pouroutidis konnte sich auch in Durchgang zwei nicht über Langweile beklagen und rettete als mitspielender Schlussmann gleich zwei Mal außerhalb des Sechszehners. Wir kamen mit dem 8:4 dann auch noch etwas näher heran. Benjamin Ottberg bereitete gekonnt vor und legte einen langen Ball von KaKa für Philipp Kozub ab. Philipp Kozub fackelte gar nicht lange und nagelte den Ball zum 8:4 ins lange Eck. Hinten war das Glück dann mal auf unserer Seite, als ein schöner Seitfallzieher das Gehäuse verfehlte. Anstatt auf das 8:5 zu gehen ließen wir den Schlendrian wieder Einzug ins Spiel halten und kassierten folgerichtig nach einer guten Phase das 9:4, klar nach einem langen Ball und einem Pass in die Mitte. Die erste zweistellige Niederlage in 2015 war nach dem 10:4 dann auch nicht mehr abwendbar. In Unterzahl, Kevin Zastrow musste mit Kreislaufproblemen runter, wurde Alexis Pouroutidis per Lupfer überlistet und der Zehnte Treffer markiert. Nur wenig später streifte sich ein weiterer Ersatzspieler der Wittener unser Trikot über und es ging mit 11 gegen 11 weiter. Doch nur Minuten später verließ Dennis Zier mit Knie- und Motivationsproblemen das Feld. Er ärgerte sich maßlos über den inaktiven Referee der Wittener. Kevin Zastrow konnte nicht mehr weiterspielen, löste in der 65. Spielminute aber den Unparteiischen ab und Dennis Zier raffte sich noch einmal auf. In den verbleibenden Spielminuten neutralisierten sich beide Teams und es sprangen kaum noch Torraumszenen heraus. Meistens blieben die Akteure in unnötigen Dribblings hängen oder es wurden zu ungenaue Pässe gespielt. Zu viert standen Mike Pelle, Martin Rügner, Stefan Birnbaum und André Krüger nun sicherer und ließen kaum noch etwas anbrennen. Die Sturmspitzen waren auf beiden Seiten sichtlich platt und als kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit Starkregen einsetzte, baten Spieler aus beiden Reihen um den vorzeitigen Schlusspfiff. Kevin Zastrow kam der Bitte nach und beendete eine sehr faire Begegnung mit nur einer gelben Karte wegen Handspiels. Es war eine Partie, die von einer improvisierten Ickerner Elf bestritten wurde, dennoch sehr harmonisch und ohne größere Schuldzuweisungen ablief. Der Gegner präsentierte sich als laufstark und überaus fair. Gegen ein baldiges Rückspiel ist daher auch überhaupt nichts einzuwenden. Danke an alle Gastspieler, ohne die das gestrige Spiel definitiv ausgefallen wäre und danke auch an die gegnerische Hilfskraft, die unseren Kader in den letzten 20 Minuten komplettiert hatte.