FC Hamm 2011 e. V. : Sportfreunde Ickern = 4:4 (2:0)

War die Belastung der englischen Woche doch zu hoch für unsere hobbykickenden Knochen, oder übte der vorletzte Bundesligaspieltag eine zu große Anziehungskraft aus? Zum gestrigen Kick bei unangenehm kühlen Temperaturen und immer wieder einsetzendem Regen vor dem Spiel fanden sich leider nur acht Sportfreunde ein. Da wir aber zu den allermeisten, ja fast allen, ehemaligen Sportfreunden ein sehr gutes und freundschaftliches Verhältnis pflegen, verstärkten gleich drei Ehemalige unseren Kader. Es waren die Ex-Ickerner Enrico Jacobs, Cliff Hesselbach und Wade. Die drei füllten aber nicht nur Lücken, sondern gehörten mit zu den stärksten Akteuren in einer ohnehin sehr engagierten „Notelf“. Mirko Schmitt allein ermöglichte uns überhaupt erst das Spiel, denn leider fehlte unser derzeit einziger Keeper Benjamin Reiß entschuldigt. Mirko Schmitt stellte sich erst für die erste und später auch für die zweite Spielhälfte als Keeper zur Verfügung. David Klawitter hätte ihn auch noch abgelöst, war aber bestimmt nicht böse über den Verbleib unseres zweiten Spielführers im Kasten. Marc Schünemann ging mit einer Verletzung aus dem Montagsspiel ins Rennen und auch Kapitän Patrick Klanthe konnte nur mit immensen Rückenproblemen auflaufen. Wir riskierten eine Drei-Mann-Abwehr und stellten ein fünfer Mittelfeld sowie zwei Sturmspitzen davor. Den letzten Mann gab André Krüger und das wieder einmal sehr souverän. Rechts reihte sich Patrick Klanthe ein und auf links brillierte Wade. Wir hatten trotz der Personalsorgen nach fairer Begrüßung vom Anstoß an deutlich mehr Spielanteile und auch sichtlich mehr Torabschlüsse. Leider flogen die meisten am Kasten vorbei oder deutlich drüber. Benjamin Ottberg, Enrico Jacobs, Cliff Hesselbach und Christopher Radhoff versuchten es mehrfach, jedoch ohne Erfolg. Leider entschieden wir uns immer für Selbstversuche, wenn Mitspieler besser standen und für Pässe oder Flanken, wenn ein eigener Abschluss wahrscheinlich erfolgreicher ausgefallen wäre. Den rechten Flügel hatten Cliff Hesselbach und Christopher Radhoff sehr gut im Griff und schonten dadurch Patrick Klanthe in der Abwehr. Links musste Daniela Schmitt mit Wade oft gegen eine Überzahl ankämpfen, doch beide gaben sich kaum geschlagen. Marc Schünemann agierte durch die Zentrale und auch er scheiterte mit seinen Torschussversuchen ebenso wie David Klawitter, der wieder sehr viel unterwegs war. Der Ersatztorwart der Gastgeber rettete gegen David Klawitter genauso stark wie gegen Benjamin Ottberg. Auch zahlreiche Eckbälle konnten wir nicht verwerten oder behinderten uns gegenseitig. Mirko Schmitt spielte einen sehr aufmerksamen und offensiven Torwart und war einzig bei den schnellen Abschlägen manchmal zu schnell für seine Mitspieler. Dusel hatten wir bei einem dieser fehlgeleiteten Abspiele. Wade konnte den zu kurzen Ball nicht erreichen und die Hammer vergaben diese große Torraumszene. Leider griff Mirko Schmitt bei einem langen Ball im eigenen Sechzehner daneben und hielt den Stürmer fest, obwohl noch ein Ickerner hinter ihm stand und klären konnte. Der Elferpfiff des Referees ging mehr als in Ordnung und nach einer verbalen Unstimmigkeit im Team des FC nagelte ein Angreifer den Elfer sicher zum 1:0 ein. Doch wir ließen uns nicht beirren und wollten noch vor dem Pausenpfiff ausgleichen, was uns aber einfach nicht gelang. Im Gegenteil, als wir hinten nicht wachsam genug waren, tanzte sich einer der Angreifer wiederholt gegen drei Ickerner durch und fand mit dem Pass in unseren Strafraum seinen Mitspieler, der das Leder an Mirko Schmitt vorbei zum 2:0 einschießen konnte. Ich meine unser Schlussmann kam zwar noch an den Ball, konnte den Treffer aber nicht mehr verhindern. Nach dem Treffer ging es in die Pause und dennoch waren wir uns sicher, dass das Spiel hier und heute noch nicht verloren war. Nach dem Wechsel erhöhten sich die Spielanteile bei den Hausherren, die im Gegensatz zu uns natürlich durchwechseln konnten. Aber wir überstanden die ersten Angriffswellen und verlegten uns auf wohlüberlegte Konter. Einen dieser Konter schloss Benjamin Ottberg ab nachdem er den Schlussmann umkurvt hatte, doch leider ging der Ball am Kasten vorbei. Kurz darauf passte Mirko Schmitt einen Abstoß flach raus zu Wade, der dann mit einem langen Ball über die Abwehr hinweg David Klawitter fand. David Klawitter setzte Benjamin Ottberg in Szene, der es dieses Mal deutlich besser machte und den Schlussmann zum 2:1 Anschluss überwand. Das Remis war zu greifen nah, doch es wollte einfach nicht fallen. Als wir in der Zentrale einen Ball herschenkten, schaltete die Heimelf blitzschnell und ließ das Leder über 2-3 Stationen laufen und verwandelte per Kopf zum sehenswerten 3:1 gegen uns. Wir lagen zwar wieder 2 Tore weit hinten, dennoch gab es nicht ein Wort des Meckerns. Im Gegenteil, es wurde gegenseitig motiviert. Noch war ja genügend Zeit. Leider nutzten die Hammer eine Uneinigkeit zwischen André Krüger und Mirko Schmitt bei einem langem Ball kaltschnäuzig aus und der Angreifer luchste unserem letzten Mann den Ball ab und überlupfte Mirko Schmitt gekonnt zum 4:1. Als Patrick Klanthe kurz darauf einen Querpass von Daniela Schmitt auf Mirko Schmitt zurücklegen wollte, sprintete der Angreifer dazwischen und ließ auch Mirko Schmitt stehen. Zu unserem Glück war André Krüger hellwach und rettete seinem Spielführer den Hintern. Auch für Mirko Schmitt griff er einmal als Feuerwehrmann ein und nach den beiden Szenen schienen wir wie wachgerüttelt. Wir feuerten uns untereinander an und die etwas älteren Sportfreunde fühlten sich an die Aufholschlacht gegen Borussia Gneisenau erinnert. Denn obwohl schon 75 Minuten um waren und wir 4:1 hinten lagen gaben wir uns nicht auf. Erst markierte Cliff Hesselbach nach einem langen Ball von Wade aus der eigenen Spielhälfte heraus das 4:2. Er nahm den von Benjamin Ottberg per Kopf verlängerten Ball gekonnt mit und ließ dem herauseilenden Schlussmann keine Abwehrchance. Wenig später startete Christopher Radhoff per Sololauf durch und konnte von mehreren Gegenspielern nicht gestoppt werden. Er fand mit seinem Querpass David Klawitter, der dankend zum 4:3 einnetzte. Das Spiel wurde nun mit offenem Visier geführt und beide Teams riskierten viel. Die Platzherren wollten mit dem 5:3 alles klar machen und wir uns das Remis erkämpfen. Jeder Ickerner lief für den anderen mit und es wurde kein Ball aufgegeben. Der Referee hatte die Begegnung im Griff und beide Seiten reagierten fair, wenn ein Gegenspieler verletzt zu Boden ging. Kurz vor dem Ende ging der Schlussmann der Heimelf vom Feld und wurde von seinem Libero ersetzt. In den letzten Spielminuten wurde Benjamin Ottberg im gegnerischen Strafraum dann gleich von zwei Gegenspielern bearbeitet. Einer drückte ihn Richtung Boden, der andere hielt wohl die Waden unseres Stürmers für den Ball. Der Referee entschied auch hier auf Elfmeter und lag auch hier richtig. Benjamin Ottberg wurde zum Punkt beordert und verwandelte ebenso sicher, wie der Gegenspieler in Runde eins. Es stand 4:4 und kein Team hätte eine Niederlage verdient gehabt, dennoch wollten beide noch gewinnen. Wade geriet kurz vor dem Abpfiff mit seinem Kontrahenten aneinander, doch der Referee und die Mitspieler griffen ein, bevor es überhaupt brenzlig hätte werden können. Kurz darauf war das Spiel vorbei und es war wieder einmal ein sehr enges und überaus faires Match. Alle Akteure schlugen einander ab und freuen sich schon jetzt aufs nächste Spiel. Nach dem Abpfiff stimmte Vize-Kapitän Mirko Schmitt die Geburtstagskiste von Patrick Klanthe an, die er im Eifer des Gefechts als Einstandskiste deklarierte. PROST! Vielen Dank an die drei bärenstarken Ex-Sportfreunde, ihr seid immer sehr gern gesehen!
Ein Sonderlob geht heute aber an die gesamte Elf, denn alle haben als Mannschaft agiert und wirklichen Teamgeist und eine grandiose Moral bewiesen. Respekt gebührt den beiden Spielerfrauen und den beiden anwesenden Kids, die den eisigen Temperaturen trotzten.