KGV Grullbad : Sportfreunde Ickern = 7:2 (3:0)

Klimawandel oder einfach nur so ein milder Winter? Oder kommt die eisige Zeit doch noch? Uns war es recht, dass der Wettergott gestern mit sonnigem Fußballwetter und gut 8°C aufwartete. Denn so stand dem frühen Saisonbeginn des Jahres 2015 nichts mehr im Wege. Der KGV Grullbad hatte den Platz in Recklinghausen besorgt und einen sehr guten Schiedsrichter aus den eigenen Reihen aufgeboten. Trotz der grandiosen Beteiligung beim Clubabend und der anschließenden Soccer-5-Einheit hatten wir unter der Woche wieder mit unzähligen Absagen zu kämpfen. Zum Glück entschieden sich einige Ickerner doch noch kurzfristig dabei zu sein. Und durch die Unterstützung von gleich drei Gastspielern aus unserem Umfeld konnten wir, zwar nicht in Bestbesetzung, mit 13 Spielern anreisen. Auf der Bank nahmen neben den Zuschauern Thomas Thimm und Kevin Trappiel, beide verletzt, zunächst Sascha Trappiel und Daniel Bevc ihre Plätze ein. Daniel Bevc wird in Zukunft noch seltener zur Verfügung stehen und hat die aktive Mitgliedschaft daher zum 31.12.2014 beendet. Wir verloren, fast schon traditionell, die Seitenwahl und mussten unter der Führung des wiedergewählten Spielführers Patrick Klanthe erst gegen die tiefstehende Wintersonne ankämpfen. Direkt mit dem Anpfiff ließen die Hausherren keinen Zweifel an der Spielverteilung aufkommen. Der Ball rotierte von Beginn an zielgerichtet und nahezu fehlpassfrei durch die gegnerischen Reihen. Wir igelten uns hinten ein und hatten es schwer, ins Spiel zu finden. Da wir aktuell auch nicht auf Benjamin Reiß als Stammkeeper zurückgreifen können, waren wir sehr froh, dass Gast Ralf Heggen sich als Vertretung zur Verfügung stellte. Er musste auch erst ins Spiel finden, gab uns aber schnell Sicherheit. Seine langen Abschläge fanden auch immer wieder Benjamin Ottberg und Daniel Babic, aber die beiden sahen sich immer einer gegnerischen Überzahl gegenüber und konnten kaum in Torraumnähe vordringen. Hinten mühten sich Sascha Diekfelder, Mathias Lamczyk, Tomai Pelle und Patrick Klanthe, um die Torabschlüsse auf ein Minimum zu reduzieren. Durch immensen Kampf und viel Leidenschaft konnten wir bei gefühlt 80% Ballbesitz für die Grullbader dennoch lange das 0:0 verteidigen. Ralf Heggen obsiegte auch in direkten Duellen gegen die Angreifer und auch zahlreiche Ecken verteidigten wir noch tadellos. Die Partie war von Fairness und Freundschaft geprägt und kaum lag ein Spieler am Boden, spielte der Gegner den Ball ins Aus. Der sehr umsichtige und regelfeste Schiedsrichter hatte keinerlei Probleme und musste die einzige gelbe Karte erst kurz vor dem Abpfiff zücken. Er entschied zu unserem Glück dann auf eine Abseitsstellung, nachdem Stefan Birnbaum einen Ball unglücklich abgefälscht und zur Torvorlage geliefert hatte. Statt 1:0 stand es weiterhin 0:0. Nach einer halben Stunde brachten wir für unsere aufopferungsvoll arbeitenden Mitspieler Thomas Winkelmann und Daniela Schmitt dann Daniel Bevc und Gast Sascha Trappiel ins Spiel und belebten durch einige Umstellungen unser Offensivspiel über die Außenbahnen. Patrick Klanthe rückte vor und Routinier Daniel Bevc klärte als linker Verteidiger nur Sekunden nach der Einwechslung erstmalig. Wir kamen durch Benjamin Ottberg dann auch zu zaghaften Schussversuchen und Daniel Babic probierte es bei ruhenden Bällen, leider ohne Erfolg. Einmal patzte Ralf Heggen im Kasten, als ein Abschlag aus der Hand beim Stürmer landete. Doch der Kopf von Sascha Diekfelder und das Eingreifen von Ralf Heggen verhinderten auch hier den Gegentreffer. Stefan Birnbaum hatte viel Pech, als ein gelungener Pass von Patrick Klanthe genau seine Ferse traf und den Angriff unterband. Überhaupt hatten alle Ickerner Probleme bei der Ballannahme und Ballmitnahme. Uns versprang das Leder fast im Minutentakt. Der KGV spielte wie aus einem Guss und das überfällige 1:0 fiel um die 40. Minute herum. Wir konnten einen Eckball nur unzureichend klären und den Ball, der sich am Sechzehner senkte, nahm ein Gegenspieler volley und markierte das 1:0 im langen Eck. Ralf Heggen flog reflexartig noch in die richtige Ecke und kam noch ran, konnte den Volleyschuss aber nicht mehr abwehren. Erste Köpfe blieben hängen, obwohl wir bis dato gut gefightet hatten. Leider erhöhten die Hausherren nur wenig später aus zentraler Position auf 2:0. Wir stellten den Angreifer nicht und der zog gegen die Laufrichtung ab. Auch hier war Ralf Heggen noch dran, konnte aber auch das 2:0 nicht verhindern. Eine Frechheit war dann das 3:0 nach direktem Wiederanstoß. Daniel Babic spielte den Ball unmotiviert nach hinten und wir verschenkten den Ball an den heraneilenden Stürmer, der dann alle Abwehrspieler stehen ließ und zum 3:0 traf. Ralf Heggen entschärfte das Geschoss noch und Mathias Lamczyk hätte den Ball vor der Linie klären müssen, schaffte es aber nicht mehr und wir gingen mit einem 3 Tore Rückstand in die Pause. Auf der Doppelsechs hatten sich Stefan Birnbaum und Gast Marcel Nölke aufgerieben, waren aber nahezu durchweg mit Abwehrarbeiten ausgelastet. Im Spielaufbau ging wenig bis gar nichts, was auch an der beeindruckenden Laufarbeit der Heimelf lag. Wir nahmen Daniel Babic für eine Viertelstunde vom Feld und brachten Daniela Schmitt zurück, die in Durchgang eins einen Ball ins Gesicht bekommen hatte und ein Veilchen davon trug. Nach der Pause hielten wir zunächst wieder gut dagegen, doch leider markierten die Recklinghäuser doch relativ schnell das 4:0. Der Angreifer hielt wuchtig drauf und versenkte die Murmel sehenswert in den Winkel der kurzen Torwartecke. Wer würde den ersten Treffer des Jahre 2015 für uns markieren, und vor allem wann? Es war mal wieder Rekordstürmer Benjamin Ottberg. Jedoch profitierte er vom Foul an Daniel Babic im gegnerischen Strafraum und der Rangordnung innerhalb der Mannschaft. Benjamin Ottberg lief an und verwandelte den Elfer sicher zum 4:1 Anschluss. Er hatte sich erst beim Anlauf um entschieden und schoss dadurch nicht in die Ecke, die der Keeper gewählt hatte. Doch das 4:1 hatten nicht lange Bestand. Ein Stürmer ließ erst Thomas Winkelmann stehen und profitierte dann vom eigenen Tempo, sodass auch Marcel Nölke ihn am eigenen Strafraum nicht mehr stellen konnte. Der Angreifer mogelte sich parallel zur Torauslinie vorbei und überstand auch dem beherzten Versuch von Marcel Nölke, der alles versuchte um den Angriff zu beenden. Ralf Heggen verkürzte zwar noch gekonnt den Winkel, doch den Pass in die Mitte konnte auch er nicht verhindern. Wir blockten den ersten Schussversuch, doch der zweite aus etwa 14 Metern zappelte zum 5:1 in den Maschen. Marcel Nölke kassierte nachträglich dann den eingangs erwähnten einzigen gelben Karton. Tomai Pelle hatte um eine Verschnaufpause gebeten und war kurz zuvor für eben Thomas Winkelmann runter gegangen. Doch wir kamen noch einmal auf drei Treffer heran. Patrick Klanthe leitete mit einem Pickepass den Angriff ein und Benjamin Ottberg roch schon vorher, dass der Abwehrspieler wohl am Ball vorbei treten würde. Er rannte auf den Keeper zu, um kurvte ihn und da alle, auch Stefan Birnbaum, mit dem Pass in die Mitte rechneten, hielt er aufs kurze Eck und netzte zum 5:2. Ein Gegenspieler kam noch mit der Hand an den Ball aber natürlich zählte der Treffer trotzdem. Aber wie in Durchgang eins folgte auch hier eine Phase, die wir lieber vergessen würden. Wir konnten einen schnellen Angriff über unsere rechte Seite nicht verhindern und reklamierten Abseits, obwohl der Angreifer in der Mitte hinter dem passgebenden Mitspieler gelauert hatte. Der Stürmer guckte Ralf Heggen gekonnt aus und netzte sicher zum 6:2 ein. Das 7:2 war erneut ein Geschenk von uns und fast eine Kopie des 3:0. Der Ball wurde vom Anstoß an über Stefan Birnbaum an Sascha Diekfelder weitergereicht, der immens lange wartete und erst raus zu Marcel Nölke passte, als der selbst keine Reaktionszeit mehr hatte. Der Gegner sprintete dazwischen und konnte mühelos zum 7:2 Endstand einschieben. Bis auf die letzten 10 Minuten jeder Spielhälfte hatten wir uns wirklich teuer verkauft und das Maximum aus dem heutigen Aufgebot herausgeholt. Leider haben wir uns durch diese beiden unkonzentrierten Phasen um ein besseres Ergebnis gegen bärenstarke Gastgeber gebracht. Nach dem Spiel bedankten wir uns bei den Aushilfen Ralf Heggen, Marcel Nölke und Sascha Trappiel und in der Kabine nach anfänglichen Startschwierigkeiten auch bei Patrick Klanthe, der seine Spielführerkiste ausgegeben hatte. Nun dürfen die anderen Kapitäne und die Geburtstagskinder der letzten Wochen nachziehen.