Brake Tagebuch – 03.-05 Juli 2015

Tag 1 – Die Anreise – Freitag 03. Juli 2015

In diesem Jahr erreichte uns die frohe Botschaft Ende Februar, als wir eigentlich schon beim SC Paplitz 07 e. V. in Magdeburg zugesagt hatten. Nach langen 4 Jahren der Pause, letztes Mal fand der Telepoint-Cup 2011 statt, starteten die Organisatoren Stefan Franz und Sebastian Mentz eine Neuauflage in Brake. Der Cup hieß in diesem Jahr Sport Nord Cup und fand zeitgleich zum Magdeburger Turnier statt. Nach einem langen und schweren Telefonat zwischen Patrick Klanthe und Stefan Ohle aus Paplitz war klar, dass wir unsere Zusage zurück nehmen mussten und uns wieder Richtung Brake aufmachen würden. Dennoch drückten wir den Paplitzern alle Daumen für ein gelungenes Turnier in Magdeburg.
Es wurde nach den 5 Teilnahmen in Folge, 2005 bis 2009, sowie der Teilnahme 2011 unsere siebte Brakereise. Am Ende wurde es sportlich eine verflixte siebte!
Aber das jeder einzelne Mitfahrer der Wiedergeburt entgegenfieberte, wurde bereits in den Wochen vorher, spätestens aber deutlich, als gleich 8 der insgesamt 14 Sportfreunde in den frühen Morgenstunden starteten. Die überraschendste und gleichzeitig erfreulichste Nachricht ereilte uns erst gegen 8 Uhr am Abreisetag. Benjamin Reiß sprang noch auf den Brakezug auf und reiste am Nachmittag mit der zweiten Rotte hinterher.
Gegen 11 Uhr starteten die Fahrer Tomai Pelle, Christopher Greimel und Björn Scheller mit ihren Insassen Mike Pelle, Patrick Klanthe, Günter Klanthe, Mirko Schmitt und Dirk Huml Richtung Norddeutschland. Auf der A43 die erste Bier-Pinkel-Pause auf dem Rastplatz Hohe Mark Ost, danach ging es eigentlich ohne Zwischenhalt weiter bis zur Zeltwiese am Stadion BBZ in Brake. Kurz nach 14 Uhr rollten die drei Fahrzeuge am Zielort ein und fanden eine nahezu leere Eventwiese vor. Nahezu? Ja denn leider stand auf „unserem“ Stammplatz aus 2011 ein Rohbau eines Festzeltes. Leider nicht der Rohbau des von uns angemieteten sondern des späteren Cateringzelts. Wir fuhren zu viert in den lokalen Lebensmitteltempel, die anderen vier machten sich schon einmal an die Geländeerkundung und die ersten Aufbauten. Exakt zu unserer Ankunftszeit setze sich in Ickern der Teambus mit dem Fahrer Enrico Jacobs sowie seinen Beifahrern David Klawitter und Patrick Makowski „Kirch“ in Bewegung. Zuvor hatten die drei erst Grillgut, dann die flüssigen Nahrungsmittel und einige Campingutensilien verstaut. Kaum eine Stunde später war auch der terminierte Zeltverleiher vor Ort und errichtete unseren Festpalast bei sonnigen 30 Grad! Wir gingen ihm wie abgesprochen zur Hand und bauten nach den Tischen und Bänken auch die bereits mitgebrachten Schlafstätten auf. Zeitgleich wurde der Schwenkgrill zum ersten Mal 2015 in Brake entzündet und schnell wurden erste Würstchen und fix gekaufte Bierflaschen fachmännisch entsorgt. Als sich gegen 16.30 Uhr Fahrer Carsten Sander in Henrichenburg mit seinen Copiloten Daniel Rückert und Benjamin Reiß auf den Asphalt warf, war der Teambus schon vor den Toren von Brake gesichtet worden. Kurz nach 17 Uhr war es dann soweit und das Dachdeckermobil befuhr hupen und deren Insassen singend die Zeltwiese. David Klawitter hatte es sich sogar extra neben den Dachlatten auf dem Dachgepäckträger gemütlich gemacht.
Endlich konnten die wichtigsten Utensilien wie der prallgefüllte Kühlschrank, die Zapfe samt Bierfässern und auch das Zelt von Günter Klanthe ausgeladen und aufgebaut bzw. angeschlossen werden. Brake-Jungfrau Patrick Makowski führte sich ordentlich ein und half sofort mit für Strom zu sorgen. Nach einem klärenden Gespräch mit den Organisatoren waren auch die Stromzufuhr und unsere Eigenversorgung parallel zum Caterer gesichert, PUH!
Als dann die Anlage aufgedreht werden konnte, fehlten nur noch die letzten drei Sportfreunde, die aber bereits um kurz vor sieben eintrafen und jubelnd in Empfang genommen wurden.
Zwischenzeitlich wurde der heimlich angeschaffte Familienpool mit dem dachdeckereigenen Laubbläser in kaum 10 Sekunden aufgepumpt und die Dachdecker fuhren nach zähen Verhandlungen von Björn Scheller und Patrick Klanthe mit dem hiesigen Platzwart gleich vier Rutschen Brunnenwasser für den Pool holen. Alle packten mit den eigens angeschleppten Eimern an und als der Pool gefüllt war, ca. 1.000 Liter später, machten sich unsere Handwerker daran, eine eigene Terrassenüberdachung an den Teambus zu nageln und den VIP-Bereich abzustecken.
Als dann auch die letzten Aufbauten vollzogen waren bat Björn Scheller, der T-Shirtinator der Ickerner die Bande zusammen und Patrick Klanthe verkündete auf Wunsch von Mirko Schmitt die frohe Kunde, dass unsere kleine Fiona bald ein Geschwisterchen begrüßen darf. Die
30-Literspende der drei Schmitts ging im Jubel fast unter, wurde dennoch ordentlich besungen. Danach wurden die geilen Shirts verteilt und einzig Benjamin Reiß ging zunächst leer aus. Er hatte keines bestellt, wurde von der Mannschaft nachträglich zu seinem 30. Geburtstag dann dennoch mit einem Shirt beschenkt und zeigte sich sichtlich ergriffen. Alle Ickerner stellten sich ordentlich in den neuen Shirts mit schwarzen Kappen und Sonnenbrillen zum Teamfoto auf und bis auf einen hatten alle die Brille auch wirklich im Gesicht, aber diesen Missstand werden wir mit einem guten Bildbearbeitungsprogramm schnell zu Leibe rücken. Im 5 Grad kaltem Wasser wurde dann kurzer Hand die Poolparty eingeläutet und einige Ickerner gingen eher unfreiwillig planschen. Da Christopher Greimel eine Highspeed Actioncam dabei hatte, filmte Enrico Jacobs sich bei seinem Stunt kurzerhand selbst und konnte später in Bild und Ton recherchieren, warum sein Knöchel anschwoll und sich blau färbte. Unser Webmaster Daniel Rückert hatte sich einmal mehr selbst übertroffen und sendete mit einer nachtsichttauglichen Kamera und hatte per Fritzbox sogar einen eigenen Hotspot eingerichtet. Wir sendeten wieder live und ungeschönt aber leider immer noch nur Standbilder ohne Ton. Aber vielleicht ist das Netz 2016 in Brake ja zu mehr fähig.
Zu vorgerückter Stunde stand ein besonderes Dinner auf dem Programm. Brake-Jungfrau Patrick Makowski streifte sich erst Latexhandschuhe über und durfte sich nacheinander über ein Lockbierchen, eingelegte Dorschleber, Schokopudding mit Waldmeisterschnaps aus einer Nierenschale sowie zwei trockenen Toastscheiben und einem Liter warmem Brottrunk aus einer Urinflasche hermachen. Er meisterte seine Aufgabe mit Bravour und verdiente sich den Status Sportfreund redlich! Kurz vor Mitternacht wurde dann zum Brake-Pong geladen und auch der Sangria-Pokal drehte seine Runden. In diesem Jahr sogar stielecht mit frischgeschnittenen Biofrüchten! Als Grillmeister führte Mike Pelle gekonnt durch den Abend und vernichtete selbst mindestens 20 Frikadellen oder vielleicht doch nur 19!? Die Fete ging bis in die frühen Morgenstunden und auch ein Anstandsbierchen am Catering-Bierwagen wurde auf gute Nachbarschaft getrunken. Die beiden einzigen Sportfreunde, die alle sieben Reisen mitgemacht hatten, Benjamin Reiß und Patrick Klanthe, schlossen das Lager gegen 4 Uhr in der Früh ab und verstauten vorher noch einige Wertsachen.

Tag 2 – Der Turnierauftakt – Samstag 04. Juli 2015

Bereits kurz vor acht schälten sich die ersten Camper aus den Zelten und auch die letzten Schnapsleichen wurden bis kurz vor zehn von allein wach oder durch die anderen geweckt. Da Patrick Klanthe und Benjamin Reiß verletzt ausfielen, Björn Scheller und Daniel Rückert nicht als Spieler angereist waren, schmolz der Kader auf nur 10 Akteure zusammen. Nach kurzem Entscheid wurden die blauen Brake-Trikots ausgeteilt und so kamen die Shirts von Benjamin Reiß und Patrick Klanthe doch noch zu ihren Einsätzen. Wir starteten unter den nur noch 19 von ursprünglichen 29 Teams in Gruppe A und bekamen es nach und nach mit den neun Gegner
„Anti-Zecken“, „AK47“, „FC Bananenflanke“, „The Bale-Gang“, „Concordia Dammriss“, „Abbehauser Jungs“, „TSG Besoffenheim 09‘“, „Die OllOs“ und „FC Kobane“ zu tun.
Okay „The Bale-Gang“ und „TSG Besoffenheim 09‘“ traten später leider nicht gegen uns an.
Im sportlich unverdientesten Achtelfinale seit Beginn der Brake-Turniere schieden wir dann gegen „FC Traumtanz Brake“, dem späteren Turniersieger aus. Der Veranstaltung war die Zwangspause anzumerken und neben dem Mannschaftsschwund machte sich auch ein fernbleiben der sonst zahlreichen Zuschauer bemerkbar. Klar war es bei 35 Grad Außentemperaturen in Freibädern auch sicherlich angenehmer als auf dem Sportplatz. Aber wir hatten ja unseren VIP-Pool, der nahezu rund um die Uhr belegt war. Der Caterer machte auch nicht die organisierteste Figur und es dauerte nahezu bis zum Mittag, bis alles aufgebaut und angeschlossen war und dann wurde auch noch warmes Bier verkauft. BÄH! Da lob ich mir unsere eigene Zapfe aus der 2,5 Tage lang kühles frisches Bierchen in Strömen floss. Wir lockten immer wieder umliegende Zeltnachbarn wie die Schlange Hector an und auch uns wollte man in die Kultur des Schädelbieres einweihen. Kurz gesagt haut man sich reihum eine Bierbüchse an die Stirn bis sie platzt. Was für eine Pfandgeldverschwendung! Nach der desolaten Vorrunde mit weiteren Verletzungen, ohne gegnerisches Verschulden, stieg auch am Samstag das Ickerner Partyprogramm mit dem Highlight gegen 22 Uhr, als Daniel Rückert und Patrick Klanthe die Weltprämiere des Brake 2011 Videos durchführten. Nach kurzer Einleitung durch die Arschflöte starteten die beiden den etwas mehr als 13 Minuten langen Clip und alle Sportfreunde hatten sichtlichen Spaß. Einige erkannten sich aus 2011 wieder, die anderen lachten mit oder über die damaligen Szenen. Direkt nach der Uraufführung wurde das Video ins Internet gestellt und bis dato schon weit über 100 Mal abgerufen. Auch die zwischenzeitlich herausgegebene Unwetterwarnung konnte unsere Freunde nur eine halbe Stunde lang trüben, als Wind und Regen eingesetzt hatten und Blitze über uns zuckten. Carsten Sander wurde dann ebenfalls besungen, als auch er ein 30-Literfass spendierte um seine Geburtstagsschulden zu tilgen. Gegen Mitternacht lud „nicht mehr Brake-Jungfrau“ Patrick Makowski die noch nicht eingeschlafenen Ickerner ein und warf am heimischen Bierwagen eine Geburtstagsrunde und wurde mit einem Geburtstagssong entlohnt. Auch Mirko Schmitt warf dann noch eine Babyrunde und einige Ickerner verweilten weitere Stunden am Bierwagen, die anderen entleeren lieber die eigenen und bereits bezahlten Vorräte. Gegen drei Uhr war dann relative Ruhe im Camp eingekehrt, dennoch strolchten einige Sportfreunde nahezu bis in die Morgenstunden um die Zelte herum.

Tag 3 – Das Erwachen und die Abreise – Sonntag 05. Juli 2015

Obwohl wir fast rund um die Uhr aufmerksame Bewacher in unseren Reihen hatten, stellten wir gegen sechs Uhr in der Früh fest, dass unser langjähriger Begleiter, unser mannschaftseigenen Schwenkgrill entführt worden war.
Hier ein kurzer Steckbrief für alle, die zu seiner Wiederkehr beitragen wollen:

Schwenkgrill ca. 7-8 Jahre jung, etwa 1,75m groß und hört auf den Namen Landmann. Zuletzt wurde der Entführte am 05. Juli zwischen 4 und 6 Uhr in 26919 Brake gesichtet. Hinweise nimmt die Polizei in Brake, jede andere Dienststelle oder eines unserer Aufnahmestudios in Deutschland, Österreich oder der Schweiz entgegen. Für Hinweise die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen ist eine Belohnung von bis zu 10,00 Euro in Lebensmittelmarken ausgesetzt.

Auch die intensiven Recherchen und gestarteten Suchaktionen konnten nicht zur Aufklärung vor Ort beitragen. Der Schwenker ist bis heute nicht mehr gesichtet worden. Patrick Klanthe zapfte als erster Ickerner gegen acht Uhr an und später folgten ihm einige durstige Kehlen. Leider waren vom gestrigen Samstag keine Wassermelonen mehr übrig und auch die beschafften „Crushed Ice“ Vorräte schrumpften dem Ende entgegen. Björn Scheller und Daniel Rückert feilten an den ersten Abreiseplänen und einige Ickerner begannen brav damit das Camp aufzuräumen und die eigenen Utensilien einzutüten. Carsten Sander und Patrick Klanthe nahmen nahezu jeden Ickerner ins Gebet und versuchten vehement eine Truppe für die verbleidenden beiden Vorrundenspiele und das anstehende Achtelfinale aufzutreiben. Am Ende gelang dies auch, die drei Niederlagen ohne eigenen Treffer konnten sie aber auch nicht verhindern. Björn Scheller und Daniel Rückert hatten sich zwischenzeitlich auf den Heimweg begeben und auch der Zeltverleiher traf pünktlich ein um sein unversehrtes Hab und Gut abzuholen. Nach dem Ausscheiden aus dem Turnier und den Showeinsätzen von Benjamin Reiß und Patrick Klanthe wurden auch die letzten Demontagearbeiten vollzogen und Enrico Jacobs verschenkte den über Nacht zugemüllten Pool an die Kinder der Caterer. Nachdem wir unseren Zeltplatz ordentlich geräumt hatten ging es letztmalig unter die Dusche und dann ab nach Hause Richtung Ickern.

Fazit:

Sportlich war es das angesprochene Desaster, feierlich legten sich die 14 Ickerner bzw. 9 Castroper, 2 Saarbrücker, 1 Bonner, 1 Unnaer und der 1 Bochumer mächtig ins Zeug und entleerten nahezu 110 Liter Fassbier, vernichteten gut 40 Frikadellen, 100 Bratwürstchen und 50 Nackensteaks sowie 60 Brötchen mehrere Toastbrote und 1 dicke Wassermelone. Dazu natürlich mehrere Liter Sangria und einige Softdrinks, ob der Hitze aber auch 3 Kisten Mineralwasser igitt! Schnaps bzw. härterer Alkohol blieb nahezu unangetastet im Kühlfach liegen. Auch in diesem Jahr wurden vor allem dank des Equipments von Christopher Greimel aber auch der neuen Videodrohne von Daniel Rückert gestochen scharfe Bilder und Videos gesichert. Das gesammelte Material kann natürlich auf Selbstkostenbasis an interessierte Mitfahrer herausgegeben werden.

Auch 2015 bedanke ich mich noch einmal persönlich bei allen Helfern für die Unterstützung und die Beschaffung der vielen wichtigen Dinge wie Grillgut, Bierfässer, Getränkebecher, Autos, Kabeltrommeln, Laptops usw. Ein fettes Lob geht auch an unsere einzige „Brake-Jungfrau“, die sich voller Elan und ohne zu murren allen „Aufnahmeritualen“ entgegen stellte. Patrick Makowski gewährt dem eigens für Brake gekauftem Kühlschrank nun ein gutes Zuhause zudem war er der Erste, der sich für 2016 verbindlich anmeldete!
Eines steht fest, Brake 2016 werden wir uns nicht entgehen lassen, außer der Event fällt aus oder wir entscheiden uns mehrheitlich für die Teilnahme in Magdeburg.